In der rasant wandelnden Landschaft der Wirtschaft spielen technologische Innovationen eine immer zentralere Rolle bei der Bewertung von Unternehmen. Während traditionelle Bewertungsmethoden oft auf klassischen Kennzahlen basieren, integrieren moderne Ansätze zunehmend digitale Transformationen und technologische Entwicklungen als Kernfaktoren für den Unternehmenswert. Unternehmen aus Branchen wie Automobil, Telekommunikation und Technologie, darunter Giganten wie SAP, Siemens, Bosch, Volkswagen und Deutsche Telekom, zeigen exemplarisch, wie technologische Faktoren die Wettbewerbsfähigkeit und somit die Bewertung beeinflussen.
Die fortschreitende Digitalisierung, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) sowie neue Entwicklungen wie generative KI und quantum computing verändern nicht nur die Produkt- und Dienstleistungsbreite, sondern auch Geschäftsmodelle, Prozessoptimierung und Marktzugang. Diese Veränderungen haben direkte Auswirkungen auf die Rentabilität, Effizienz und Innovationskraft eines Unternehmens – alles Schlüsselfaktoren für Investoren und Bewertende.
Im Fokus stehen dabei Aspekte wie die Core-Modernisierung mithilfe von KI, Cyber-Security-Herausforderungen durch Quantentechnologien und die zunehmende Bedeutung digitaler Assets. Auch Unternehmen wie Infineon, Adidas, BMW, Allianz und ZF Friedrichshafen passen ihre Strategien an diese Trends an, was für Investoren neue Chancen und Risiken mit sich bringt.
Dieser Bericht betrachtet wichtige Technologie-Trends des Jahres 2024 und analysiert, wie sie bei der Unternehmensbewertung Berücksichtigung finden sollten. Von der IT-Strategie über innovative Kernsysteme bis hin zur digitalen Transformation wird gezeigt, wie technologische Entwicklungen einen immer maßgeblicheren Einfluss ausüben.
Künstliche Intelligenz als zentraler Treiber für Unternehmensbewertung 2024
Die fortschreitende Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten Technologietrends, die die Unternehmensbewertung nachhaltig verändern. Insbesondere die Einführung von Generativer KI (GenAI) revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen Prozesse gestalten, Produkte entwickeln und Kundenbedürfnisse bedienen. Deloitte hebt in seinem Techniktrend-Report 2025 die Rolle von KI als allgegenwärtige Basis-Technologie hervor, die ähnlich selbstverständlich genutzt wird wie Elektrizität oder das Internet. Dieser Wandel betrifft Unternehmen quer durch alle Branchen, einschließlich der deutschen Industriegrößen wie Siemens und Bosch.
KI ermöglicht es Unternehmen, Routinetätigkeiten zu automatisieren, komplexe Analysen durchzuführen und innovative Produkte oder Dienstleistungen schneller auf den Markt zu bringen. So setzt Volkswagen KI ein, um Fertigungsprozesse zu optimieren und durch prädiktive Wartung Ausfallzeiten zu minimieren. Auch im Bereich der Unternehmensbewertung spielt KI eine Rolle, indem sie durch verbesserte Datenanalysen für präzisere Prognosen sorgt und Risiken besser einschätzen hilft.
Ein wichtiger Aspekt ist die Verwendung von Small Language Models (SLMs) als spezialisierte KI, die vorkonfigurierte Aufgaben mit geringerem Ressourcenverbrauch effizient bewältigen können. Diese Tools gewinnen an Bedeutung, da sie den Energieverbrauch und die Rechenpower reduzieren und so nachhaltig im operativen Betrieb eingesetzt werden können. Unternehmen wie die Deutsche Telekom investieren gezielt in solche Technologien, um ihre IT-Infrastruktur zu modernisieren und gleichzeitig die Kosten zu optimieren.
Die Integration von KI als unverzichtbares Element in den IT-Bereich führt auch zu fundamentalen Veränderungen in den Rollen der IT-Abteilungen. Die bisherige Arbeitsweise wandelt sich: IT-Mitarbeiter fungieren verstärkt als Architekt:innen und Orchestrierer:innen, während KI-Systeme viele Programmier- und Analyseaufgaben übernehmen. Upskilling-Maßnahmen mit KI-basierten Trainings ergänzen hier die Qualifizierung der Mitarbeitenden. Die daraus entstehende Effizienzsteigerung wirkt sich direkt positiv auf die Unternehmensbewertung aus.

Beispiele für den Einsatz von KI in bewertungsrelevanten Bereichen
- Automatisierung von Finanzanalysen für präzisere Umsatz- und Gewinnprognosen
- Prädiktive Marktanalysen durch Datenmustererkennung für die Erschließung neuer Geschäftsfelder
- Kundenspezifische Produktentwicklung mit Hilfe von KI-gestützter Datenverarbeitung
- Optimierung von Lieferketten und Logistikprozessen zur Kostenreduktion
- Verbesserte Cybersecurity durch KI-gestützte Bedrohungserkennung
Bereich | KI-Anwendung | Effekt auf Unternehmensbewertung |
---|---|---|
Finanzen | Automatisierte Risiko- & Prognosemodelle | Genauere Bewertungen, geringere Unsicherheiten |
Produktion | Prädiktive Wartung und Prozessautomatisierung | Höhere Effizienz, Kosten- & Zeitersparnis |
Kundenservice | Chatbots & Personalisierte Empfehlungen | Verbesserte Kundenbindung und Umsatzsteigerung |
Digitale Transformation und Core-Modernisierung als Werttreiber
Die Modernisierung der Kernsysteme, insbesondere der Enterprise-Resource-Planning-(ERP)-Systeme, erfährt durch die Integration von KI neue Impulse. Unternehmen wie SAP und Infineon arbeiten verstärkt an der Umgestaltung ihrer Core-Modernisierung, um flexiblere, agilere Geschäftsprozesse zu ermöglichen. Moderne ERP-Systeme bilden heute mehr als nur eine Datenbasis ab – sie werden zur Plattform für vielfältige KI-Anwendungen, die unter anderem Prozessoptimierungen und Entscheidungsfindungen beschleunigen.
Dieser Trend zeigt, wie Unternehmen ihre klassischen Geschäftsmodelle durch technologische Innovation transformieren, was sich häufig in einer gesteigerten Effizienz und einem verbesserten Zugang zu digitalen Märkten niederschlägt. Für die Unternehmensbewertung bedeutet dies, dass die technologische Infrastruktur und deren Modernität wesentliche Indikatoren für den zukünftigen Erfolg sind. Eine robuste Daten-Governance und eine durchdachte strategische Einbettung spielen hierbei eine entscheidende Rolle.
Unternehmen wie BMW und ZF Friedrichshafen zeigen in der Praxis, wie sie mittels digitaler Kernsysteme nicht nur Kosten senken, sondern auch die Entwicklung neuer Mobilitätsdienste beschleunigen. Digitale Plattformen erhöhen zudem die Attraktivität für Investoren, da sie Transparenz schaffen und Wachstumsmöglichkeiten aufzeigen.

- Vereinfachte und automatisierte Prozesse durch KI-gesteuerte Workflows
- Verbesserte Datenintegration und Echtzeitanalysen für fundierte Geschäftsentscheidungen
- Skalierbare IT-Infrastruktur als Basis für zukünftige Innovationen
- Agile Kernsysteme zur schnellen Anpassung an Marktentwicklungen
- Stärkere Zusammenarbeit zwischen IT- und Fachabteilungen
Technologieaspekt | Nutzen | Auswirkung auf Bewertung |
---|---|---|
Agile ERP-Plattformen | Schnelle Adaptation an neue Geschäftsmodelle | Höhere Zukunftssicherheit und Investorenvertrauen |
Integrierte KI-Module | Beschleunigte Prozessoptimierung | Steigerung der Rentabilität |
Daten-Governance | Sicherer Umgang mit Unternehmensdaten | Reduzierte Risiken |
Cyber-Security und der Einfluss von Quantum Computing auf die Unternehmensbewertung
Die zunehmende Vernetzung und Digitalisierung geht mit neuen Gefahren einher, die vor allem durch Cyber-Angriffe entstehen. Insbesondere das Thema Quantum Computing wird als disruptiver Faktor betrachtet, der aktuell in puncto Cybersecurity hohe Priorität besitzt. Auch wenn Quantencomputer in der Praxis noch nicht breit eingesetzt werden, könnte ihre Fähigkeit, bestehende Verschlüsselungsmethoden zu knacken, Unternehmen in den kommenden Jahren vor gravierende Herausforderungen stellen.
Das hat direkte Auswirkungen auf die Unternehmensbewertung: Investoren bewerten Sicherheitsrisiken inzwischen als entscheidenden Faktor für die Stabilität und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Die Umstellung auf sogenannte Postquantum Cryptography (PQC), also kryptografische Verfahren, die Quantum-Resistenz bieten, wird daher zunehmend notwendig. Firmen wie Allianz und Deutsche Telekom investieren deshalb in Forschungsprojekte und setzen Maßnahmen um, um ihre Sicherheitsarchitektur Quantum-sicher zu gestalten.
Es ist zudem bekannt, dass einige Angreifer bereits heute verschlüsselte Daten abgreifen und speichern, um diese in Zukunft mit leistungsfähigen Quantenrechnern zu entschlüsseln. Deshalb gilt es für Unternehmen, möglichst frühzeitig die Risiken zu managen, da eine Anpassung der Verschlüsselungslösungen einen langen Vorbereitungsprozess erfordert.
- Bewertung des Cyber-Risikos als wichtiger Bestandteil der Due Diligence
- Integration von Postquantum Cryptography in die IT-Infrastruktur
- Risikocommunikation gegenüber Stakeholdern für Transparenz
- Strategische Sicherheitsplanung verhindert Wertverluste
- Kontinuierliches Monitoring und Anpassung von Sicherheitsstandards
Cybersecurity-Aspekt | Aktuelle Herausforderung | Bewertungsrelevante Konsequenz |
---|---|---|
Quantum Computing | Bedrohung für klassische Verschlüsselung | Erhöhter Handlungsdruck und Investitionsbedarf |
PQC Implementierung | Technische Umrüstung nötig | Vorbeugung gegen zukünftige Datenverluste |
Cyber-Risiko Management | Steigende Zahl von Angriffen | Verbesserte Risikobewertung und Stabilität |
Digitale Assets und Datenmanagement als immaterielle Vermögenswerte
Im Zeitalter der Digitalisierung wächst die Bedeutung digitaler Assets exponentiell. Enthalten sind darunter nicht nur Software und interne Datenbanken, sondern auch wertvolle Patente, Algorithmen und digitale Plattformen. Für die Unternehmensbewertung erhält diese Kategorie immer mehr Gewicht, da digitale Vermögenswerte direkt zum immateriellen Wert beitragen.
Firmen wie Adidas nutzen ihre digitalen Produktplattformen, um innovative Kundenerlebnisse zu schaffen, was sich positiv auf Markenwert und Marktposition auswirkt. Ebenso betrachten Investoren digitale Innovationskapazitäten als Zeichen für künftiges Wachstumspotenzial. Die Qualität des digitalen Datenmanagements, Datenschutz und Compliance sind ebenfalls kritische Bewertungsfaktoren, die zunehmend Gewicht erhalten.
Folgende Aspekte sind hierbei zentral:
- Ausweis und sachgemäße Bewertung digitaler Vermögenswerte in Bilanzen
- Nachhaltiges Management und Schutz von digitalen Inhalten
- Implementierung von Datenschutzrichtlinien nach aktuellen Standards
- Nutzung von Big-Data-Analysen für strategische Entscheidungen
- Vorausschauende Investitionen in digitale Innovationen

Neue Geschäftsmodelle durch technologische Innovationen und ihr Einfluss auf Unternehmensbewertungen
Die technologische Entwicklung ermöglicht es Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle grundlegend zu überdenken. Statt traditioneller Wertschöpfungsketten entstehen agile, digitalisierte Dienste, die neue Marktsegmente erschließen und Kundenbedürfnisse besser bedienen. Beispiele hierfür liefern Unternehmen wie ZF Friedrichshafen mit seinen Software-basierten Mobilitätslösungen und Infineon mit intelligenten Halbleiter-Produkten.
Diese Transformation wird von Investoren als Indikator für Zukunftsfähigkeit bewertet. Unternehmen, die gezielt in technologische Innovationen investieren und daraus neue Geschäftsmodelle ableiten, erhöhen ihren Unternehmenswert. Sie profitieren dabei von erhöhter Marktdynamik und verbesserten Ertragschancen.
Wesentliche Faktoren, die hier eine Rolle spielen, sind:
- Erweiterung des Kundenstamms durch digitale Kanäle
- Verbesserte Skalierbarkeit und Flexibilität in der Produktion und Dienstleistung
- Innovationsmanagement als Treiber langfristiger Wettbewerbsfähigkeit
- Potenziale für Kooperationsnetzwerke und Ökosystembildung
- Strategische Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien